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Schwarzweiß-Vergrößerung auf beschichtetem Fotopapier mit der Schalenentwicklung

(mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. em. R. Näveke, Inst. f. Mikrobiologie, TU BS,
geschrieben am 03.03.1997 von Anja Hartmann, AG Prof. Näveke, Inst. f. Mikrobiologie, TU BS)

Benötigt wird:

- Dunkelkammer mit speziellen Dunkelkammerlampen (Rot- und Gelbgrünlicht)
- Vegrößerungsgerät
- eventuell Vergrößerungsrahmen
- eventuell Einstellupe
- fertig entwickelte, trockene und saubere Negativstreifen
- Fotopapier
- 3 Fotoschalen (Größe je nachdem, welches Papierformat verwendet wird)
- 1 große Schale für die Schlußwässerung
- 4 Fotozangen
- Entwickler
- Unterbrecher
- Fixierer
Bitte unbedingt beachten: Entwickler- und Fixierlösungen können hier mehrmals verwendet werden, aber müssen, wenn sie nicht mehr in Ordnung sind, hinterher als Sondermüll entsorgt werden


Anleitung

1. Bäder bereitstellen.
Entwickler-, Unterbrecher- und Fixierbad ansetzen, falls nicht mehr vorhanden oder zu alt und verbraucht. Die Bäder können mehrmals verwendet werden. Die Bäder abfüllen in je eine Schale und in folgender Reihenfolge aufstellen: 1. Entwickler, 2. Unterbrecher, 3. Fixierer. Zusätzlich eine große Schale mit Wasser als "Sammelschale" und zur Schlußwässerung bereitstellen. Zu jeder Schale eine Fotozange legen.
Diese Zangen dürfen nicht vertauscht werden, d. h. man darf nicht mit der Zange vom Entwicklerbad ins Fixierbad greifen oder umgekehrt. Der Entwickler ist alkalisch und der Fixierer sauer. Würde man jetzt Entwickler in den Fixierer verschleppen, z. B. durch das Vertauschen der Zangen, würde der Fixierer in seiner Haltbarkeit und Ergiebigkeit beeinträchtigt werden und es könnte zu einer Schleierbildung auf den Fotos kommen. Umgekehrt wird durch Säure der Entwickler unbrauchbar gemacht. Das Unterbrecherbad (2% Essigsäure) wird benutzt, um die Entwicklung abzubrechen und das Fotopapier zu neutralisieren, bevor es ins Fixierbad kommt.

2. Vorlagen (Negativ) einlegen ins Vergrößerungsgerät.
Negativ und Film-/Vorlagenbühne des Vergrößerungsgerätes gut und vorsichtig entstauben. Negativ mit der Schichtseite (matte Seite) nach unten in die Filmbühne des Vergrößerungsgerätes einlegen. Filmbühne wieder in das Vergrößerungsgerät einsetzen.

3. Projektionsbild scharf stellen.
Vergrößerungsgerät ein- und Raumbeleuchtung ausschalten. Blende ganz öffnen. Vergrößerungskopf so lange nach oben oder unten fahren, bis die gewünschte Vergrößerung erreicht ist. In den Vergrößerungsrahmen unbrauchbares Fotopapier einlegen. Nun die Bildschärfe mit dem Objektiv vom Vergrößerungsgerät einstellen. Dies kann entweder nach Augenmaß oder mit einer Einstellupe geschehen, die eine Einstellung auf das Filmkorn gestattet. Dazu einen Bildausschnitt auswählen und auf die feinste Körnung scharfstellen.

4. Objektivblende um etwa 2-3 Stufen schließen.
Bei einem Negativ mit normaler Dichte führt dies zu angemessenen Belichtungszeiten und Ausnutzung der vollen Objektivleistung.

5. Fotopapier mit der richtigen Gradation aussuchen.
Kontrastreiche Negative werden auf weiches (1-2), kontrastarme auf hartes (4-5), mittelkontrastige auf normales Fotopapier (3) vergrößert. Normalerweise kommt man gut zurecht mit den Gradationen 2-4.

1 = weich = W
2 = spezial = S
3 = normal = N
4 = hart = H

5 = extra hart = EH

6a. Belichtungsprobe
Ausgesuchtes Fotopapier bei vor- und angeschaltetem Rotlichtfilter am Vergrößerungsgerät und ausgeschalteter Raumbeleuchtung (bis auf Rot- und Gelbgrünlicht) mit der Schichtseite (bei Fotopapier die glänzende Seite) nach oben in den Vergrößerungsrahmen legen. Die Zeitschaltuhr auf 2 sec einstellen. Mit z. B. einem Stück Karton das Fotopapier so abdecken, daß erst ein Viertel, dann die Hälfte, dann ein Dreiviertel des Fotopapieres freiliegt. Zuletzt wird die Abdeckung ganz weggenommen. Das Fotopapier wird jedesmal für 2 sec belichtet und anschließend normal entwickeln. Man erhält so einen Belichtungsstreifen mit Belichtungszeiten von 2, 4, 6 und 8 sec. Für die endgültige Vergrößerung wird die beste Belichtungszeit ausgewählt.

Die Belichtungszeit verlängert sich, wenn die Vergrößerung erhöht oder wenn die Blende weiter geschloßen wird. Die Belichtungszeit kann sich ändern, wenn der Fotopapiertyp oder der Entwicklertyp gewechselt wird.

6b. Endgültige Vergrößerung
Ausgesuchtes Fotopapier bei vor- und angeschaltetem Rotlichtfilter am Vergrößerungsgerät und ausgeschalteter Raumbeleuchtung (bis auf Rot- und Gelbgrünlicht) mit der Schichtseite (glänzende Seite) nach oben in den Vergrößerungsrahmen legen. Mit der ausgesuchten Belichtungszeit (siehe 5a) belichten und anschließend entwickeln (siehe 7a - 7d). Nach Möglichkeit Aufzeichnungen über Belichtungszeit, Blenden, Entwicklungszeiten (siehe 7a) und ähnliches machen, damit später ein Wiederholen der Vergrößerung und der Entwicklung möglich ist.

7a. Entwicklerbad (Schalen-Entwicklung)
Rot- und Gelbgrünlichtbeleuchtung anschalten, Raumbeleuchtung ausschalten. Das Fotopapier vorsichtig mit der Schichtseite nach unten in die Schale mit dem Entwickler schieben. Danach das Fotopapier runterdrücken, so daß es ganz mit dem Entwickler bedeckt ist. Dann das Fotopapier umdrehen, so daß die Schichtseite oben liegt. Schale vorsichtig leicht hin und her kippen. Über der Entwicklerschale sollte möglichst eine Gelbgrünlicht-Lampe angebracht sein, damit man die Entwicklung verfolgen kann. Entwicklungszeit nach Herstellerangaben.

7b. Unterbrecherbad (Schalen-Entwicklung)
Nun das Fotopapier mit der "Entwickler"-Zange aus dem Entwickler nehmen und ein paar Sekunden abtropfen lassen. Das Fotopapier dann in das Unterbrecherbad geben. Dabei die "Entwickler"-Zange nicht in den Unterbrecher eintauchen! Schale vorsichtig leicht hin und her kippen. Das Fotopapier nach etwa 10 sec (höchstens 1 min) aus dem Unterbrecherbad nehmen.

7c. Fixierbad (Schalen-Entwicklung)
Das Fotopapier einige Sekunden abtropfen lassen, dann in das Fixierbad geben und mit der "Fixierer"-Zange untertauchen. Schale vorsichtig leicht hin und her kippen. Nach etwa 15 sec kann die Raumbeleuchtung wieder eingeschaltet werden. Fixierzeit nach Herstellerangaben.

7d. Wasserbad (Schalen-Entwicklung)
Das Fotopapier aus dem Fixierbad nehmen und einige Sekunden abtropfen lassen. Danach das Fotopapier in das Wasserbad (fließendes Wasser) geben, um die Chemikalienreste zu entfernen. Die Wässerungszeit sollte den Angaben des Herstellers entsprechen (kunststoffbeschichtetes Fotopapier 4 bis 15 min, da PE-Papiere sich bei längeren Verarbeitungszeiten rollen, laut Hersteller; reine Papiermaterialien mind. 15 min).

Wenn nicht ausreichend gewässert wird, können nach längerer Lagerzeit gelbe Flecken, Schlieren und braune Verfärbungen durch zersetzte und nicht ausgewässerte Fixierbadreste sichtbar werden. Bei den anderen Bädern sollte die Zeit möglichst nicht oder aller höchstens um 20 bis 30 sec überschritten werden. Die Einwirkzeiten bei Entwicklung, Unterbrechung und Fixierung beeinflussen die Qualität des Bildes.

8. Trocknen der Fotopapiere
Von den nassen Fotopapieren vorsichtig das Wasser abstreifen. Zum Trocknen können die Fotopapiere mit der Schichtseite nach oben auf altes Zeitungspapier gelegt, mit Klammern an einer Leine aufgehängt oder hintereinander in dafür vorgesehenen Halterungen oder Ständern gestellt werden.
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Diese Seite wurde erstellt am 20.06.2000, letzte Änderung am 15.05.2016.
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