Tipps und Tricks für die Mikrofotografie

(die auch für die Durchlichtmikroskopie gelten)

Sowohl bei der Farb- als auch bei der S/W-Mikrofotografie sind einige Punkte zu beachten, wenn man ein gutes Mikrofoto erhalten möchte:

Für ein gutes mikroskopisches Bild und Foto braucht man gute Objektive und Okulare.
Das Mikroskop muß erschütterungsfrei aufgestellt werden (z.B. nicht zur stark befahrenden Straßenseite hin oder auf einem wackeligen Tisch), ansonsten kann es vor allem bei Präparaten in flüssigen Einschlußmedien zu Unschärfen kommen. Auch leichte Erschütterungen, die wir nicht spüren, führen dann zu verwackelten Bildern. Falls es dazu kommt, muß ein Mikroblitzgerät benutzt werden.
Präparate in flüssigen Einschlußmedien immer so dünn wie möglich herstellen. Je dünner das Präparat, desto unempfindlicher ist es gegen Erschütterungen.
Die Präparate sollten so dünn wie möglich sein und plan (eben und glatt) auf dem Objektträger liegen, damit man gut auf das Objekt im Präparat scharf stellen kann.
Mit entspannten Augen mikroskopieren, d.h. die Augen sind auf Fernsicht/Unendlich eingestellt. Falls man feststellt, das die Augen angespannt sind, kurz aufhören mit dem Mikroskopieren und aus den Fenster in die Ferne schauen.

Sämtliche Optik, die Kamera und das Präparat müssen sauber und staubfrei sein, sonst gibt es Flecken auf den Bildern und diese können an Kontrast verlieren (z.B. bei einem Fingerabdruck auf der Objektivlinse).
Um immer wieder die gleiche Qualität bei den Mikrofotos zu erhalten, sollte man sich auf eine Filmsorte und ein Fotolabor festlegen.
Bei der Mikrofotografie mit dem Durchlichtmikroskop muß bei jedem Objektivwechsel die Köhlersche Beleuchtung neu eingestellt werden!
Falls vorhanden, erst die Formatstrichplatte im Einstellfernrohr oder im Okular scharfstellen und danach das mikroskopische Bild, ansonsten ist das Bild auf der Filmebene unscharf.
Falls kein Einstellfernrohr mit Formatstrichplatte benutzt wird und durch das Okular fotografiert wird, benötigt man an der Kamera zum Scharfstellen des Bildes eine Klarglasscheibe mit doppelten Fadenkreuz in der Mitte statt der sonst meist vorhandenen Mattscheibe.

An der Kamera sollte der Verschluß immer mit einem Drahtauslöser oder mit einem Fernauslöser ausgelöst werden, um Erschütterungen zu vermeiden.
Durch den beim Auslösen des Verschlusses zurückklappenden Schwingsspiegel kommt es zu Verwackelungen vor allen bei den Belichtungszeiten von 1/60 sec. bis 1 sec..
Abhilfe: Die Belichtungszeit länger oder kürzer wählen oder ein Mikroblitzgerät verwenden.
Es ist sinnvoll, von dem zu fotografierendem Objekt immer eine Reihe mit 3 Bildern bei unterschiedlichen Belichtungen anzufertigen (Belichtungsreihe).
Bei der Farbmikrofotografie empfehle ich Farbumkehrfilme (Diafilm) zu verwenden. Er liefert schärfere und farbgetreuere Bilder als der Negativfilm.
Außerdem empfehle ich bei der Farbmikrofotografie Tageslichtfilme zu verwenden, da Kunstlichtfilme nicht so gut zu bekommen sind. Außerdem sind sie wesentlich teurer als Tageslichtfilme.
Bei Tageslichtfilmen wird die Farbtemperatur der Mikroskoplampe (dabei sollte diese nur zum Fotografieren so hell wie möglich eingestellt werden) mit einem Konversionsfilter (ein spezieller Blaufilter) an den Film angepasst. Der Konversionsfilter wird auf den Blendeneinsatz mit der Leuchtfeldblende gelegt oder kommt in einem unter dem Kondensor angebrachten Halter für Filter. Falls kein Konversionsfilter vorhanden ist, können auch verschiedene Blaufilter ausprobiert werden.

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Diese Seite wurde erstellt am 05.02.2000, letzte Änderung am 15.05.2016.
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